Johanna Zielke wurde am 15. Juni 1914 in Lodz (Polen) geboren. Wie ihre Eltern war sie deutsche Staatsangehörige. 1938 heiratete sie den Theologiestudenten Karl Zielke, den sie seit ihrer Jugend kannte. 1942 wurde Karl Zielke zum Kriegsdienst eingezogen. Er geriet in Kriegsgefangenschaft, aus der er 1946 entlassen wurde. Danach beendete er seine Pastorenausbildung und erhielt eine Stelle in Scheuern. Johanna Zielke blieb zunächst bei ihren Eltern in Lodz, wo sie als Deutsche harte Jahre erlebte. Erst 1958, nach 14 Jahren Trennung, bekam sie die Ausreiseerlaubnis. 1963 bis 1978 war Karl Zielke Pastor in Gieboldehausen und Wollershausen. Seine letzten Lebensjahre waren überschattet von einem schweren Krebsleiden. Er starb im Juni 1978. Johanna Zielke lebte 26 Jahre weiter in Gieboldehausen. In dieser Zeit hat sie aufmerksam am Gemeindeleben teilgenommen und Projekte der evangelischen Kirchengemeinde finanziell großzügig unterstützt, z.B. die Restaurierung der Krell-Orgel, der Kanzel-Bilder und den Bau des Regenbogenhauses in Gieboldehausen und die Restaurierung der Engelhardt-Orgel in Wollershausen. Im Rahmen dieser Unterstützung standen für sie auch Überlegungen, wie sie ihr Vermögen nach ihrem Tod den beiden Kirchengemeinden zukommen lassen könnte, in denen ihr Ehemann über viele Jahre als Pastor gewirkt hatte. Schließlich verfügte sie in ihrem Testament, dass ihr Nachlass in eine Stiftung eingebracht werden sollte, deren Zweck sie noch zu Lebzeiten bestimmt hat. Johanna Zielke starb am 3. Februar 2004. Die Johanna-Zielke-Stiftung wurde im folgenden Jahr 2005 gegründet. In ihrem Testament hat sie als Stiftungszweck die Förderung der Gemeindearbeit in den beiden evangelischen Kirchengemeinden Gieboldehausen und Wollershausen bestimmt, insbesondere die Förderung der Kirchenmusik, die Förderung der kirchlichen Jugend- und Erwachsenenarbeit, sowie Beihilfe für Menschen in sozialen Notlagen.